Die Geschichte der Turnabteilung

1. Teil: 1902 - 1997 von Ingrid Ikert

100 Jahre VfL Sankt Augustin - bis Juni 1973 TV 02 Siegburg - Mülldorf e.V. - das ist schon ein Anlass zum Feiern. Die Turnabteilung hat dazu ganz besonderen Grund, denn sie wurde wirklich vor einhundert Jahren ins Leben gerufen und ist somit die Wiege des Vereins. Bis heute ist sie die größte Abteilung des VfL geblieben und liefert oft den Nachwuchs für die anderen Abteilungen.

Die Entwicklung des Vereins wurde durch zwei Weltkriege unterbrochen. Es waren tiefgreifende Einschnitte, die den Verein - wie in der Einleitung geschildert - zurückwarfen und jeweils mit einem Neuanfang verbunden waren. Erst mit der Fertigstellung der neuen Turnhalle am Siegdamm, deren Einweihung 1957 mit einem großen festlichen Umzug durch Mülldorf gefeiert wurde, ging es dann auch in der Turnabteilung wieder aufwärts. Es fehlten aber noch immer Fachkräfte, sodass sich ältere Turner und auch Mütter mit Kindern und Jugendlichen spielerisch und turnerisch beschäftigten. Heinrich Wind war einer der ersten Nachkriegstrainer für die Mädchen. Max Esser bemühte sich von 1964 bis 1968 um das Jugendturnen ab 6 Jahren, während zu dieser Zeit die Damen Abendroth, Wiesner und Zimmermann nun die 6 bis 10-jährigen Mädchen betreuten. Eine Kleinkindergruppe - 4 bis 6 Jahre - mit Maria Solfrank und Ingrid Ikert kam 1967 dazu.
Lilo Drees übernahm als Gymnastiklehrerin im November 1966 die FrauenGymnastikriege, die noch heute - 36 Jahre danach - existiert. Irmgard Steimel, Vereinsmitglied seit 1941, ist in dieser Gruppe jetzt noch aktiv. Für die Männer stand der Sportlehrer Ludwig Brenk bis Ende 1977 zur Verfügung - im Sommer Leichtathletik und im Winter in der Halle Konditionstraining, Gymnastik und Geräteturnen - ; sein Nachfolger Bernd Drees führt diese Gruppe bis heute.

Der TV Siegburg-Mülldorf erklärte 1966 seinen Beitritt zum Kreissportbund und war ab Ende 1968 auch wieder Mitglied im Deutschen Turnerbund (DTB), dessen Landesturnverband der Rheinische Turnerbund (RTB bzw. für uns hier der Turngau Sieg/Rhein) ist. Diese Verbände bilden die so dringend benötigten Übungsleiter und Helfer im Turnbereich aus, führen Wettkampfveranstaltungen durch - Einzel- und Mehrkampfmeisterschaften, Wettkampfgymnastik bis hin zu Deutschen Meisterschaften im Kunstturnen, Deutschen Turnfesten usw.

Doch zurück zum TV Mülldorf. Seit 1968 hat sich viel geändert, fast nichts mehr ist wie es einmal war! Durch den starken personellen Zuzug in den Siegburg-Bonner Raum wuchs vor allem die Zahl der Kinder und Jugendlichen. Schulen und Turnhallen wurden gebaut, so dass sich der eingetretene Mangel an Hallenkapazitäten zwar verringerte, aber nie ganz behoben werden konnte, denn es fehlen auch heute noch Sporthallen.
Am 01. August 1969 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden des Amtes Menden (Buisdorf, Hangelar, Meindorf, Menden, Mülldorf, Niederpleis und Birlinghoven) zur Großgemeinde Sankt Augustin mit 33.000 Einwohnern. Die jüngste Stadt der Bundesrepublik wurde Sankt Augustin dann am 21. Oktober 1977, also im Jahr unseres 75-jährigen Jubiläums.
Im Jahr 1972, zur 70-Jahr-Feier des TV Mülldorf, wurde der neue Sportplatz am Rhein-Sieg-Gymnasium von uns mit einem Leichtathletikfest und den Bundesjugendspielen unter großer Beteiligung der Augustiner Vereine eingeweiht.

Noch ein paar Daten, die den Verein betreffen: im Januar 1969 wurde Hans Walter Landsberg zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nach über 22 Jahren schied er auf eigenen Wunsch aus diesem Amt aus und der Vorsitzende heißt seit Juni 1991 Wolfgang Brunswig.

Leiter der Turnabteilung war im Jahr 1969 Franz-Josef Kiel in Personalunion mit der Handballabteilung; von 1970 bis April 1978 Jobst Jürgen Ikert, von April 1978 bis Oktober 1997 Ingrid Ikert und seit Oktober 1997 bekleidet Lore Hartfelder dieses Amt.

In all diesen Jahren hat sich der Sport in einem enormen Veränderungsprozess befunden. Ging es anfangs noch mit den vier großen F - Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei - nach Turnvater Jahn, so ist heute davon nicht mehr viel zu spüren. Breitensport ist angesagt. Leistungssport kann erfolgreich nur noch in besonderen Leistungszentren und unter ärztlicher Aufsicht betrieben werden. Kleinere Vereine sind total überfordert, und zwar nicht nur finanziell. Teure Trainer, moderne Sportgeräte und vieles andere können nur durch o.g. Leistungszentren getragen werden.

Der VfL will aber noch vorrangig Freude am Sport und der Bewegung vermitteln, da eben der Alltag oft ernst genug ist. Wurde früher sowohl bei den Kinder- wie auch in den Frauengruppen ohne Musik geturnt - es sei denn zum Einüben von Tänzen oder anderen Choreographien - so ist heute aus den Turn- und Gymnastikhallen Musik nicht mehr wegzudenken. Das einst so beliebte Ballspielen in den Frauengruppen ist nicht mehr ,,in", kein Völker-, Faust-, Prell-, Korbball oder ,,Ball über die Schnur" - mit einer Ausnahme: in der Brigitte Winkler Gruppe wird nach der Gymnastik Volleyball gespielt. ,,Laufen ohne zu schnaufen" - wer kennt dieses Motto nicht? Gesundheitssport, Wirbelsäulen- und Beckenbodengymnastik, sowie Rückenschule bringen heutzutage Erwachsene in die Hallen, sich trimmen und fit zu sein, die Callanatic- und sogar die Aerobic-Welle in alter Form ebbt ab. ,,Wellness" ist das neue Zauberwort, Salsa-Aerobic.
Glücklicherweise ist im VfL das Vereinsieben noch intakt. Es wird nicht nur Gymnastik mit Handgeräten betrieben, sondern auch gewandert, Drei- oder Mehrtagesreisen gemacht, ob mit oder ohne Fahrrad oder auch Ski. Anlässe zum gemütlichen Beisammensein und zum Feiern in der Gemeinschaft gibt es immer, und sei es auch nur bei der alljährliche Nikolausfeier für den Gesamtverein.

Aus einer Frauengymnastikgruppe im Jahre 1966 sind bis zum Jahr 2002 neun geworden, darunter auch zwei, die mit männlicher Anwesenheit ,verschönt" werden können, Aerobic bei Rita Knebel und ,,Fitness nach Feierabend" mit Maria Troatz, letztere besteht erst seit August 2001.

Hier sind alle Gruppen für die Statistik in aller Kürze genannt:
1. Lilo Drees ab November 1966
2. Ingrid Ikert ab Januar 1972
3. Brigitte Winkler ab Jumi 1975
4. Ingrid Ikert ab Januar 1977 - diese Gruppe übernahm im Oktober 1989 Kathi Landsberg
5. Ingrid Ikert ab Januar 1980 (Morgengymnastik-Gruppe) - ab Januar 1996 dann Lore Hartfelder
6. Waltraud Prediger ab Januar 1992 Wirbelsäulengymnastik
7. Stefanie Hartmann von Nov.1993 bis September 1994 Aerobic und Step-Aerobic
8. Lore Hartfelder ab April 1997
9. Maria Troatz ab August 2001 ,,Fitness nach Feierabend"

Im Rahmen des ,,Sport- und Gesundheitszentrums (SGZ)" des Kreissportbundes Rhein-Sieg bietet der VfL seit 1987 Kurse für Wirbelsäulengymnastik und Rückenschule an.

Auch das Kinderturnen hat Veränderungen erfahren. Spielerisch erlernen die Kleinsten mit Müttern und Vätern die turnerischen Bewegungen. In der Gemeinschaft wird Rücksichtnahme geübt und auch schon, anderen zu helfen und zu akzeptieren.

Es würde zu weit führen, jeden Übungsleiter der Kinderturngruppen namentlich zu nennen, dafür gab es doch im Laufe der Zeit zu viele Wechsel, die für etliche Kinder nicht immer leicht zu verkraften waren, bringt doch jeder Wechsel eine Umstellung mit sich.

Wie schon erwähnt, bot der TV Siegburg-Mülldorf 1967 Kindern ab 3 Jahren das Turnen an. Diese Gruppen der bis 6 jährigen wurden von Maria Solfrank, Ingrid Ikert und Frau Jacquorie betreut. Im Mai 1978 kamen zwei Mutter- und Kindgruppen dazu, die Ingrid Ikert Ende 1984 an Ursula von Schaeven übergeben konnte, die diese und auch die anderen Kleinkindergruppen heute noch hervorragend in der Turnhalle der Mehrzweckhalle Mülldorf betreut.

Max Esser, Falko Fischer, Kathi Landsberg, Reinhold Sander, Martin Kohn und ab 1994 bis heute Reiner Spindler waren bzw. sind die Übungsleiter für die Jungen. Boden- und Geräteturnen ist bei Reiner Spindler angesagt, es wird aber auch Hockey, Völkerball u.a. gespielt. Diese Gruppe könnte noch einige Jungen im Alter von 6 bis 10 Jahren verkraften.

Die Mädchenriegen I, II und III leiden nicht unter dem Mangel an Teilnehmerinnen. Die Riege der 6-bis 8-jährigen führte bis 1970 Irmgard Steimel und Frau Rosauer, dann Elke Urbschaft bzw. Ingrid Ikert, die auch in der Zeit von 1978 bis 1984 die zweite Riege übernahm und damit Lilo Drees ablöste. 1977 hatte Kathi Landsberg die dritte Riege von Lilo Drees übernommen, aber die Mädchen hatten bald andere Interessen.

Die Rhythmische Sportgymnastik unter Gisela Albrecht brachte anfangs einige Erfolge mit Band, Reifen, Seil und Keulen, was der 1974 gegründeten Leistungsriege unter dem Ehepaar Rita und Arno Sausen - in Turnerkreisen sehr bekannt - leider versagt blieb. Unsere Turner und Turnerinnen waren nicht so talentiert und vor allem nicht so ausdauernd im Training (einmal wöchentlich ist auch zu wenig), das Interesse ließ auf beiden Seiten nach; Sausens gaben nach vier Jahren auf. Auch Gisela Albrecht musste aus Zeitmangel ihr Tätigkeit einstellen, die Nachfolgerin kam bei den Mädchen nicht an und so war das Ende vorprogrammiert.

So bleiben wir vorerst beim Breitensport und haben da auch einiges zu bieten. Allerdings scheiterten einige Versuche, den Volleyball für die Jugendlichen im VfL attraktiv zu machen. Zum großen Teil lag das an der Stärke der Nachbarvereine, die unser Spieler umwarben.

Basketball bietet der VfL seit 1995 in der Mendener Turnhalle mit Burkhard Terwedo für Jungen und Mädchen ab 13 Jahre an; mittlerweile ist auch dort ein Übungsleiterwechsel eingetreten. Klaus Bauer ist seit dem Jahr 2000 der neue Trainer.

Reinhold Sander, der 1986 Ingrid Ikert beim Mädchenturnen ablöste und als überaus beliebter Übungsleiter fungierte, blieb so lange, bis seine Helferin Stefanie Routschka im Jahr 1992 den Übungsleiterschein gemacht hatte und die Gruppe übernehmen konnte. Reinhold Sander führte damals das Kinderturnabzeichen vom DTB ein, das die Kinder jährlich wiederholen können.

Für die 6- bis 9-jährigen Mädchen kam noch eine neue Gruppe unter Andrea Hesse in den Jahren 1995 bis 1999 hinzu, die von Stefanie Routschka weitergeführt wurde.
Mit Monika Landsberg (verehelichte Bung) konnte der VfL auch lange Jahre Ballett für Kinder anbieten. Diese Gruppe verschönte seit 1991 jede Nikolausfeier mit Aufführungen wie z.B. ,,Peter und der Wolf" und ,,Karneval der Tiere". Monika musste leider aus beruflichen Gründen im Jahre 1997 aufgeben. Der Verein konnte aber mit einer Ballettmeisterin aus St. Petersburg - Galina Weberg - aufwarten, leider auch nur für ein knappes Jahr, da sie nach München zog und die Gruppe ein Ende fand.

Monika Landsberg hatte auch noch eine andere Gruppe ins Leben gerufen: Jazzdance für Mädchen ab 13 Jahren. In den Jahren 1988 bis 1994 waren die Auftritte der Gruppe immer Höhepunkte auf Veranstaltungen. Allerdings fing dann das Berufsleben der Mädchen an und die Gruppe musste aufgelöst werden.

Leichtathletik wurde im VfL nur zur Erreichung des ,,Deutschen Sportabzeichens" angeboten. Hierfür trainierten die Interessenten zunächst auf dem Mendener Sportplatz, ab 1972 konnte der Sportplatz am RSG genutzt werden. Training und Abnahme lagen in den bewährten Händen von Ingrid Ikert. Auch die Kinder trainierten fleißig für das Schülersportabzeichen. 1978 hatte Ingrid Ikert die Berechtigung zur Abnahme erworben. Brigitte Winkler ist noch immer Jahr für Jahr zwecks Abnahme des Sportabzeichens auf dem Sportplatz.

Kinderolympiaden auf dem alten Mülldorfer Sportplatz, Schlittenfahrten im Siebengebirge oder gar im Sauerland oder einfach mal ins Freibad gehen, das waren Highlights für unsere Kinder, abgesehen von den Karnevals- und Nikolausfeiern in den Gruppen oder mit dem ganzen Verein.

Gauwettkämpfe und Gaumeisterschaften waren weitere Höhepunkte für die Leistungsturner und natürlich zählen auch die Spielfeste, die die Stadt Sankt Augustin seit 1987 jährlich veranstaltet, und jetzt sogar das ,,Internationale Spiel- und Begegnungsfest" dazu.

Für einige Frauen der Ikert-Gruppe ließen gewiss die Teilnahme an den Landesturnfesten in Bonn und Bergisch-Gladbach, den Deutschen Turnfesten in Berlin, Bochum/Dortmund, Hamburg, München sowie an der Weltgymnaestrada in Amsterdam und Berlin, die Herzen höher schlagen. Allein die Begegnungen mit Sportlern aus der ganzen Welt kann man einfach nicht beschreiben - das alles ohne Krawalle. Dieses einmal zu erleben, möchte ich jedem wünschen, vor allem der Jugend.

 

2. Teil: 1997 - 2002 von Lore Hartfelder

Nachdem Ingrid Ikert die Turnabteilung des VfL mehr als 25 Jahre geleitet hat, wollte sie dieses Amt im Oktober 1997 definitiv in jüngere Hände geben. Weil ich bereits seit 1996 Stellvertreterin war, also schon mal A gesagt habe, musste ich nun auch B sagen. Somit leite ich seit Oktober 1997 die Turnabteilung. Bei der Einarbeitung stand mir Ingrid mit Rat und Tat zur Seite. Heute noch kann ich ihrer Hilfe und guter Tipps gewiss sein.

Weiterhin gehören mit zum Team: Stefanie Routschka, meine Stellvertreterin, und Reiner Spindler, unser Jugendwart. Beide sind dem VfL und mir mit ihrer großen Vereinserfahrung im Kinder- und Jugendbereich eine große Hilfe.

Seit 5 Jahren sind wir nun ein Team und was sich in dieser Zeit alles getan hat, möchte ich in meinem kleinen Rückblick zeigen.

Gleich zu Beginn meiner Amtszeit feierte unser Verein anlässlich des 95-jährigen Bestehens die alljährliche Weihnachtsfeier in größerem Rahmen als sonst. Aus Platzgründen wurde deshalb nicht in der Mehrzweckhalle, sondern in der Turnhalle des Rhein-Sieg-Gymnasiums gefeiert. Wer damals dabei war, als Zuschauer oder als aktiver Teilnehmer, erinnert sich bestimmt an eine wunderschöne Feier mit tollen Vorführungen aus allen Abteilungen des Vereins. Das Highlight war eine Showeinlage einer Rollschuhgruppe aus Bonn. Kaffee und Kuchen wurden natürlich auch angeboten, und Rainer Spindler organisierte sogar eine Tombola, bei der es viele interessante Preise zu gewinnen gab. Traditionsgemäß kam zum Schluss auch der Nikolaus und verteilte die begehrten Weckmänner an unsere VfL-Kinder.

Federführend für die Organisation und Programmzusammenstellung war, wie all die Jahre zuvor, die Turnabteilung, oder besser gesagt unsere Ingrid Ikert. Obwohl sie leider die Abteilungsleitung abgegeben hatte, organisierte sie ein letztes Mal diese Weihnachtsfeier. Es war ein toller Erfolg und alle waren begeistert.

Nach dieser gelungenen Veranstaltung war es der Wunsch der Aktiven, künftige Weihnachtsfeiern doch nur noch in der Turnhalle des RSG zu feiern, denn hier war der nötige Platz für ihre Darbietungen. Sie hatten recht, denn z. B. die gezeigten Bodenturnübungen der Leistungsgruppe mit Salti und Flick-Flack nach fetziger Musik wären auf der kleinen Bühne der Mehrzweckhalle nicht möglich gewesen, und so findet diese Veranstaltung seither in der RSG-Turnhalle statt. Einige Mitglieder bedauerten zwar den Hallenwechsel, denn die Mehrzweckhalle entsprach doch mehr dem Rahmen einer Weihnachtsfeier. Darum wurde die ,,Weihnachtsfeier" in ,,Nikolausturnen" umbenannt. Trotzdem ist das Nikolausturnen für viele die Weihnachtsfeier geblieben. Wie dem auch sei, die Veranstaltung ist jedes Jahr ein gelungenes Fest. Auf Kaffee und Kuchen muss man auch nicht verzichten und der Nikolaus kommt auch alle Jahre wieder und verteilt Weckmänner.

In unserer Kinder- und Jugendabteilung waren in den letzten 5 Jahren die meisten Veränderungen zu verzeichnen.

Durch die Auflösung der Ballettgruppe im Juni 1998 konnten wir freigewordene Hallenplätze nach den Sommerferien mit einem neuen Angebot ,,Aerobic für Teenies" belegen. Unter der Leitung von Aerobictrainerin Jutta Sträubig war der Zulauf und die Begeisterung der Mädchen in der neuen Gruppe sehr groß. Doch das Glück blieb uns nur kurze Zeit hold. Jutta hatte leider einen Unfall und war gezwungen, eine längere Zeit zu pausieren. Ihre Nachfolgerin, Gabi Specovius, musste uns nach nur einjähriger Leitung verlassen, da sie umzog. Gabi hatte sich zwar selbst um eine Nachfolgerin bemüht, doch blieben nach so vielen Trainerinnenwechseln die Mädchen der Turnhalle fern. Frust bei allen. Was tun?

Zum Glück hatte zu diesen Zeitpunkt (August 2000) unsere langjährige Leistungsturnerin Bettina Spindler ihre Übungsleiterausbildung abgeschlossen. Sie konnte somit diese Gruppe übernehmen, welche nur noch aus 5 von ehemals 23 Mädchen bestand. Aus ,,Aerobic für Teenies" wurde nun ,,Showdance und Cheerleading".

Es kam nicht überraschend, dennoch allseits großes Bedauern: Unsere beliebte Übungsleiterin Andrea Hesse kündigte zum Jahresende 1999 ihren Vertrag. Sie hatte ihr Studium und Referendarzeit beendet und musste Sankt Augustin, und somit auch uns, berufsbedingt verlassen. Mit ihr ging leider auch ihre Schwester Antje, welche ebenfalls langjähriges VfL-Mitglied war und als Helferin in Andreas Gruppe aktiv war.

Die Gruppe von Andrea hatte zunächst Stefanie Routschka übernommen, obwohl sie selbst schon einige Gruppen zu betreuen hatte. In der Zwischenzeit hatte Nicole Preißner ihren Übungsleiterschein erworben und konnte Stefanie entlasten, indem sie eine ihrer Gruppen übernahm. Wie Bettina Spindler war auch Nicole Preißner langjährige Leistungsturnerin im VfL.

Auch Burkhard Terwedo teilte mir mit, dass er zum Jahresende 1999 seine Übungsleitertätigkeit als Basketballtrainer einer Jungengruppe aus gesundheitlichen Gründen aufgeben wolle.

Die Jungens der Basketballgruppe werden seither von Klaus Bauer trainiert. Er hatte eigens dafür eine Übungsleiterausbildung absolviert. Klaus war vorher lange Zeit als freiwilliger Helfer in der Jungenturnabteilung von Reiner Spindler tätig. Weitere Kündigungen von Übungsleitern sind und danach Gott sei Dank erspart geblieben.

In allen Gruppen sind die Kinder und Jugendlichen mit Eifer und Freude dabei. Es wird für Kinderturnabzeichen trainiert, und dies nach Erfolg den Eltern stolz präsentiert. Es wird fleißig für unser alljährliches Nikolusturnen geübt, und die Vorführungen der Mädchen werden mit viel Beifall belohnt. Die Mädchen der Leistungsgruppe zeigen ihre spritzigen Darbietungen auch außerhalb der heimischen Turnhalle. So sind die jedes Jahr beim Sankt Augustiner ,,Internationalen Spiel- und Begegnungsfest" im Pleiser Park mit einer Showeinlage zu sehen. Außerdem waren sie beim Turnverein in Birk zu Gast, wo sie mit einer gelungenen Vorführung die Zuschauer begeisterten.

Dass das Leben in der Abteilung gut funktioniert, ist insbesondere unserer Stefanie Routschka und unserem Jugendwart Reiner Spindler zu verdanken. Deshalb ein dickes Lob für Euren unermüdlichen Einsatz und die hervorragende Arbeit, welche Ihr in der Jugendabteilung leistet.

Die Gruppen unserer jüngsten VfL-Mitglieder, die 2- bis 6-jährigen Mädchen und Jungen, werden weiterhin bestens und mit viel Engagement von Ursula von Schaewen geleitet. Auch die Kleinen präsentieren ihr Können beim alljährlichen Nikolausturnen und ernten dafür viel Beifall.

Unsere einzige Männergymnastikgruppe unter der Leitung von Bernd Drees trainiert schon lange Jahre jeden Donnerstagabend in der Turnhalle Schiffstrasse. Sie sind so fit, dass sie schon 2 x zu einem Spiel gegen die Jungens unserer Basketballmannschaft angetreten sind. Allen hat es viel Spaß gemacht, und die Jugend hat nicht schlecht gestaunt wie topfit die Herren sind. Alle Achtung, ihr Männer!

In unseren Frauengymnastikgruppen hat sich in den letzten 5 Jahren nicht viel verändert. Leider hat Kathi Landsberg im Sommer 1999 ihre langjährige, erfolgreiche Übungsleitertätigkeit aus Zeitgründen aufgegeben. Sie bat mich, ihre Gruppe zu übernehmen, und somit leite ich seit dieser Zeit drei Gymnastikgruppen. Allen anderen Gruppen sind bisher, was für ein Glück, ihre erfahrenen, qualifizierten Übungsleiterinnen erhalten geblieben. Sie sind Ingrid Ikert, Lilo Drees, Brigitte Winkler, Waltraud Prediger und Rita Knebel, unsere Aerobictrainerin.

Natürlich finden auch in den Frauengymnastikgruppen Aktivitäten außerhalb der Turnhallen statt. Es werden Wanderungen, Fahrradtouren, Kegelabende unternommen, Weiberfastnachtssitzungen werden gemeinsam besucht, Wochenendfahrten oder gar einwöchige Urlaube gebucht. Das Jahresende wird in den meisten Gruppen mit einer gemütlichen Weihnachtsfeier beendet.

Seit August letzen Jahres haben wir ein neues Angebot im Programm: ,,Fitness nach Feierabend". Diese noch junge Gruppe wird von unserer neuen Übungsleiterin Maria Troatz geleitet. Maria ist schon lange aktives Mitglied im VfL und hatte sich, zu meiner Freude, entschlossen, den Übungsleiterschein zu machen, um danach selbst eine Gruppe zu leiten. Mittlerweile trainieren fast 20 Frauen bei ihr und verbessern ihre Fitness. Toll, Maria, und weiterhin viel Erfolg.

Es gibt eine Weisheit die besagt: ,,Man ist jung wie die Wirbelsäule biegsam ist!" Demnach müsste unsere älteste aktive Turnerin Frau Käthi Irsch nicht 88, sonder 18 Jahre alt sein. Zu ihrem 85. Geburtstag im Jahr 1999 wurde ihr die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Bei der Nikolausfeier im Dezember überreichte ihr unser Vorsitzender Wolfgang Brunswig die Urkunde. Weiter so, Käthi, Du bis unser aller Vorbild.

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